Die Deutsch-Arabische-Gesellschaft (DAG) erinnert an den 10. Todestag (05.06.2013) ihres früheren Präsidenten, den vormaligen deutschen Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister, Jürgen Wilhelm Möllemann.


DAG-Presseerklärung vom 05.06.2013
zum 10. Todestag des früheren langjährigen Präsidenten der DAG, Jürgen W. Möllemann (1945 - 2003)

Die Deutsch-Arabische-Gesellschaft (DAG) erinnert an den 10. Todestag (05.06.2013) ihres früheren Präsidenten, den vormaligen deutschen Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister, Jürgen Wilhelm Möllemann.

Der FDP-Politiker Jürgen W. Möllemann, MdB (*geb. 1945) übernahm 1981 den DAG-Vorsitz von der SPD-Bundestagsabgeordneten Lenelotte v. Bothmer. Zehn Jahre später als neuer Vizekanzler (unter Bundeskanzler Helmut Kohl) legte er den DAG-Vorsitz zunächst nieder, blieb indes der DAG eng als Beiratsvorsitzender in Nachfolge des SPD-MdB Hans-Jürgen Wischnewski verbunden .
Dem DAG-Beirat gehören neben Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Publizistik die in Berlin akkreditierten Botschafter der arabischen Staaten an.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundeskabinett (1993) stand Möllemann als Präsident bis zu seinem Tode an der Spitze der DAG. Jürgen Möllemann kam am 5. Juni 2003 bei einem Fallschirmsprung in Marl ums Leben.

DAG-Generalsekretär Harald Moritz Bock sagte in Berlin: "Wir trauern immer noch um Jürgen Möllemann, der als ideenreicher Außenpolitiker für eine Verbesserung der deutsch-arabischen Beziehungen warb. Er stand für die zentralen Anliegen der DAG: Die Intensivierung und den kontinuierlichen Ausbau der kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zu unseren Nachbarn auf der anderen Seite des Mittelmeers, sowie für beherzte humanitäre Hilfe in Notsituationen.
Leidenschaftlich forderte er ehrliches deutsches Engagement im Nahostkonflikt und ergriff als DAG Präsident dabei offen Partei für das palästinensische Bestreben nach einem eigenen Staat."
Möllemann, so Bock weiter, gab der DAG ein Gesicht "als pluralistische, demokratische und menschliche Institution. Viele seiner Initiativen wirken bis heute nach. Wir verneigen uns vor seinen Verdiensten."

Der FDP-Politiker und DAG-Beirat Wolfgang Kubicki erklärte zum 10. Todestag Möllemanns:
"Jürgen Möllemann war ein überzeugter Liberaler und ein begnadeter Rhetoriker, er konnte die
Menschen begeistern. Er war mein Freund, und es vergeht kaum ein Tag, an dem ich mich nicht frage, was ich an jenem Tag, seinem Todestag *, übersehen haben könnte.
Jürgen Möllemann hat sich wie kaum jemand vor ihm für die deutsch-arabische Zusammenarbeit engagiert. Dafür gebührt ihm unser aller Dank! Der Vorwurf, er könnte ein Antisemit sein, hat ihn tief getroffen. Jeder, der ihn näher kannte, weiß, dass dies jeder Grundlage entbehrte."

Den epochalen Wandel, den "arabischen Frühling" hatte Möllemann prophezeit, erleben konnte er ihn nicht mehr. Er verlangte von der deutschen Politik Unvoreingenommenheit und respektvolles
Miteinander mit der arabischen Welt, was Demokratisierung zur Folge haben werde.
Die DAG begrüßt den Freiheitskampf der arabischen Völker. Sie sucht das Gespräch auf Augenhöhe im schwierigen Dialog mit Freiheitskämpfern und Regierungen, die westlichen Freiheitsvorstellungen noch autistisch gegenüberstehen.

Seit 2007 steht der TV-Journalist und bekannte Autor Prof. Dr. Peter Scholl-Latour der bundesweit aktiven Deutsch-Arabischen Gesellschaft vor. Beiratsvorsitzende ist die Europaparlamentarierin Alexandra Thein (FDP).

Die Deutsch-Arabische Gesellschaft, 1966 gegründet, kümmert sich um Ausbau der humanitären, kulturellen, wissenschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Staaten des arabischen Sprach- und Kulturraums. Sie ist offen für alle, die an einer Intensivierung der deutsch-arabischen Beziehungen mitwirken wollen.

(V.i.S.d.P.): Harald Moritz Bock, DAG-Generalsekretär

Rückfragen: Matthias Weimer, Presse DAG Tel.: 0163 / 6340 993
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*) Wolfgang Kubicki hatte am 05.06.2003 unmittelbar vor Möllemanns Abfahrt zum Flugplatz Marl noch mit ihm telefoniert.

Hier finden Sie die Presseerklärung als pdf-Datei.