PRESSEERKLÄRUNG

ARMENISCHER FRÜHLING IN BOCHUM



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155 Bäume aus Jerewan symbolisieren den diesjährigen Armenischen Frühling in Bochum. Auf der Schmechtingwiese legt Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz am 18. April um 11:30 Uhr den Grundstein für einen deutsch-armenischen Freundschaftsgarten, bereits eine Woche zuvor entstand parallel dazu in der armenischen Hauptstadt Jerewan ein ganz ähnlicher Garten. Beide Anlagen stehen unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert.

Exakt 100 Jahre nach dem osmanischen Völkermord an den Armeniern setzt der Armenisch-Akademische Verein 1860 e.V. (AAV-1860) mit dieser Baumaktion ein Zeichen der Zuversicht und der Orientierung in eine hoffnungsfrohe Zukunft. Am 24. April 1915 wurden in Konstantinopel die Vertreter der armenischen Eliten verhaftet, gefoltert und ermordet: der Auftakt zu einem bis dahin unvorstellbaren Menschheitsverbrechen, dem 1,5 Millionen Armenier und noch einmal so viele Aramäer/Assyrer und Griechen zum Opfer fielen. 150 000 Waisenkinder konnten dank europäischer Missionare und des amerikanischen Hilfswerks Near East Relief in Syrien überleben und später emigrieren. Die jungen Bäume in Bochum und in Jerewan sind der blühende Beleg für den Überlebenswillen verfolgten Armeniern und ihrer Nachfahren.

Der AAV-1860 hat gemeinsam mit der Bochumer Schriftstellerin Heide Rieck ein Kulturprogramm entwickelt, das sich um die Pflanzung der Bäume rankt und bis in den Mai hinein reicht. Geplant sind u.a. ein Vortrag der Autorin Agapi Mkrtchian über das Land im Schatten des Ararat, eine Lesung im Rahmen des „Wordwide Reading“ zum Gedenken an die Völkermordopfer, eine Mahnwache am 24. April selbst, eine Buchpräsentation und die Kunstausstellung „trails of tears“ von Prof. Lisa Stybor, die das Tabu des Schweigens bricht und junge Armenier mit den Berichten über die Genozid Erfahrungen ihrer Großeltern zu Wort kommen lässt.

Auf die Idee für die Baumspende kam der AAV-Vorstand vor einem Jahr, als der Pfingssturm „Ela“ in Bochum Tausende von Bäumen niedergerissen hatte. Da erinnerten die Mitglieder des Vereins sich an die großartige Hilfsbereitschaft der Deutschen, als 1988 in seiner Heimat das verheerende Erdbeben wütete. Ordukhanyan: „Anlass zu der Baumspende gab also der Sturm Ela - der Grund jedoch ist unsere Dankbarkeit.“ Die Sprecherin der Bochumer Literaten Frau Heide Rieck hat diese Aktion vom ersten Tag an mit hohem Einsatz begleitet und gefördert. Der Freundschaftspark auf der Schmechtingwiese wird der Erholung dienen und er wird zum Picknick, zu Theaterspielen, Kunstaktionen und Konzerten einladen.

Der AAV-1860 wurde vor 155 Jahren mit dem Ziel armenisch-deutscher Zusammenarbeit in Kultur und Wissenschaft in Leipzig gegründet, hatte später seinen Sitz in Berlin, dann in Wien und ist seit 2001 in Bochum beheimatet. Für jedes Jahr des Bestehens kommt nun also ein Baum nach Bochum.
Neben dem Freundschaftsgarten werden einzelne Bäume über die ganz Stadt verteilt auch in der Nähe öffentlicher Gebäude gepflanzt, vor Schulen, Kirchen, Einrichtungen von Kultur und Wissenschaft etc. Schüler und interessierte Bürger helfen beim Pflanzen. Unterstützt wird die Aktion u.a. durch M. Grothe und M. Schneider vom Grünflächenamt der Stadt Bochum, von Kolja Klar, Gärtner der Gartenmiliz, und von Marcel Postert, Kulturagent und Journalist.

Termine:

11. April: Jerewan-Avan, Narekatsi-Bezirk. Pflanzung des Freundschaftsgartens.
AAV-1860 in Kooperation mit der Bezirksverwaltung Avan – Stadt Jerewan und
dem Grünflächenamt der Stadt Jerewan.
Ab 11.00 Uhr.

18. April: Schmechtingwiese. Pflanzung der armenischen Bäume.
AAV-1860 in Kooperation mit dem Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt
Bochum, dem Umweltministerium der Republik Armenien und dem
Landwirtschaftsministerium der Republik Armenien.
Adresse: Freiligrathstraße, 44791 Bochum – Mitte, U-Bahn: Feldsieper Straße.
Ab 10:00 Uhr.

18. April: Armenische Kultur – in Wort und Bild, Agapi Mkrtchian.
AAV-1860 in Kooperation mit der VHS Bochum.
Adresse: VHS Bochum. Gustav- Heinemann-Platz 2-6, 44787 Bochum-Mitte.
Um 19:30 Uhr.

21. April: worldwide reading “Paruyr Sewak u. Krikor Beledian”,
Heide Rieck – Christiane Conradt, Violoncello – Deborah Heupel, Tanz.
Adresse: Rottstraße 5, Hof, 44793 Bochum. Um 19:30 Uhr.

24. April: Hinter der Pauluskirche vor der “Trauernden Mutter”.
Öffentliches Gedenken an den Genozid an den Armeniern vor 100 Jahren.
Adresse: Bochum-Mitte, Altstadt. Um 17:00 Uhr.

28. April: „Trail of Tears – Weg der Tränen“,
Kunstausstellung Prof. Lisa Stybor und Berichte: „Meine Großeltern im Genozid“.
AAV-1860 in Kooperation mit der Stadtakademie Bochum.
Adresse: Westring 26c, 44787 Bochum. Um 19.30 Uhr.

12. Mai: Buchpräsentation: Thomas Hartwig, Die Armenierin, Roman
AAV in Kooperation mit der Armin T. Wegner Gesellschaft und der Zentrale
Stadtbücherei Bochum.
Adresse: Zentrale Stadtbücherei, Gustav- Heinemann-Platz 2-6,
44787 Bochum- Mitte. Um 20.00 Uhr.

Für weitere Fragen:

Azat Ordukhanyan: 0175-9631556

Heide Rieck-Wotke: 0176-41436823

E-Mail: Vorstand@aav-1860.org, vorstandaav1860@gmail.com

Mit freundlichen Grüßen

Vorstand des Armenisch-Akademischen Vereins 1860e.V.

Postfach 250 110
44739 Bochum